Samstag, 21. Mai 2016

Rückschau Frühjahrstreffen 2016

Autor: Jan Wessels

Unsere Frühjahrstreffen im AK FTI haben meist ein wenig etwas von Klassentreffen. Während auf den Sessions des AK bei den Jahrestagungen ein ziemlich buntes Publikum vorherrscht und bisweilen auch der ein oder andere zufällige Gast dabei ist, der keine andere spannende Veranstaltung im Programm gefunden hat, kommt auf den Frühjahrstreffen meist der "harte Kern" des AK zusammen.
Ein wenig anders setzte sich das diesjährige Publikum zusammen, was sicherlich auch dem Thema "Projektträger und Evaluation"  geschuldet war. Projektträger-Vertreter sind schon seit einiger Zeit aktiver in der DeGEval vertreten, darum hatten wir auch das Thema gewählt. Wir wollten dazu mehrere Dimensionen diskutieren: zum einen sollte die zunehmend aktive Rolle der Projektträger (PTs) bei der Umsetzung externer Evaluationen - von der Ausschreibung über die Bereitstellung von Monitoringdaten bis zur Nutzung der Ergebnisse für eine Programmoptimierung - thematisiert werden, zum anderen die Option, dass PTS selbst zu Evaluatoren werden.
Zunächst starteten wir aber mit einem Blick über den Tellerrand, um jenseits unserer deutschen und österreichischen Gewohnheiten noch einmal unbeschwert die ganze Bandbreite der Möglichkeiten in den Blick zu nehmen. Beispiele aus dem europäischen Projektträger-Netzwerk TAFTIE wie TEKES,  DASTI oder CDTI zeigen, dass PTs sehr aktiv selbst die Evaluation ihrer Maßnahmen in die Hand nehmen können.
Die beiden Referenten des Vormittags kamen aus Österreich und machten gleich die volle Bandbreite der gelebten Evaluationspraxis deutlich. Während sich  Sabine Mayer von der FFG  für externe Evaluationen aussprach, schilderte Norbert Knoll die Vorzüge interner Evaluationen bei der AWS. Diese würden nämlich weit häufiger in der internen Arbeit mit den Kollegen weiter genutzt und diskutiert als externe Evaluationen, die schnell in der Schublade verschwänden.
Unser nachmittäglicher "deutscher" Block führte dann zunächst zwischen diese beiden Extreme; Gesa Koglin schilderte den Umgang eines deutschen PT (PT Jülich) mit externen Evaluationen, aber auch mit der Herausforderung eines systematischeren Monitorings der eigenen Programme.
Michael Astor  von Prognos schließlich berichtete von einer Studie für das BMWi, in der die Grundlage für ein systematisches Evaluierungssystem in einem neuen und dynamischen Technologiefeld gelegt werden sollte - natürlich potenziell auch genutzt durch den zuständigen PT.
Unser Frühjahrstreffen konnte die Frage nicht klären, ob auch PTs in Zukunft die Aufgaben von Evaluatoren übernehmen sollten oder ob die Zusammenarbeit zwischen beiden Akteuren sonst auf eine andere Ebene gehört. Vielleicht liegt die Zukunft ja in intelligent gemischten Teams aus Evaluatoren und Projektträgern.
Das Programm und die Folien zu den Vorträgen sind übrigens bereits auf der Homepage der DeGEval hier abgelegt, eine ausführlichere Dokumentation des Treffens ist für die nächste Ausgabe der ZfEval geplant.

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